Geschichtliche Tour auf den Spuren von August Stüler - Architekt des Königs (18.7./15.8.2015)
Friedrich August Stüler wurde am 28. Januar 1800 in Mühlhausen, Thüringen, geboren und starb – plötzlich und unerwartet – am 18. März 1865 in seiner Berliner Wohnung durch einen Gehirnschlag. Er wurde mitten aus seiner Arbeit herausgerissen, so dass einige seiner Bauten erst posthum verwirklicht wurden.
Mit Vorfreude wurde am 18. Juli an der Haltestelle 6 auf dem Hardenbergplatz bei herrlichen, fast zu warmen Ausflugswetter auf den Bus, Wagen 1242, gewartet. Auf den Spuren der Buslinien AS4, des späteren 66ers, ging es zum eigentlichen Startpunkt der Tour am Bahnhof Wannsee. Die Fahrgäste genossen die Fahrt über die AVUS. In Wannsee stiegen weitere Fahrgäste zu, um Teile des Schaffens von Friedrich August Stüler im Raum Wannsee und Potsdam zu sehen. Es ging unter anderem an den unter Beteiligung Stülers gebauten Kirchen im Dorf Stolpe sowie St. Peter und Paul in Nikolskoe auf den Stolper Bergen und weiter nach Potsdam am Bassinplatz - seine einzige katholische Kirche - und in Bornstedt vorbei. Gerade diese sehenswerte Kirche bildet mit dem Krongut und dem Orangerieschloss eine bauliche Einheit im italienischen Stil am Nordrand des Parks zu Sanssouci.
Auch beim zweiten Teil herrschte eher Badewetter, was die leider recht wenigen, dafür aber sehr interessierten Fahrgäste nicht abhielt, die innerstädtische Runde in Berlin mit Start und Ende an der Philharmonie mitzufahren. Eingesetzt wurde Wagen 2000, der inzwischen seinen dreißigsten Geburtstag begangen hat. So wurden nicht die Bauten, an denen Stüler mitgearbeitet hat, aufmerksam besichtigt sondern auch der erste O405 bei der BVG in Airport-City-Lackierung.
Stülers Mitarbeit kann der Entwurf, die Planung, die Bauüberwachung oder die Erstellung von Um- und Ergänzungsbauten sein. Zu sehen, waren an Kirchen unter anderem St. Lukas, St. Jacobi, die Neue Synagoge, St. Johannis sowie die Matthäus-Kirche. Sein Hauptwerk war nach seiner eigenen Aussage aber die Museumsinsel, zu der er den Gesamtbebauungsplan erstellte und das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie und die Kolonnadengänge plante. Das Alte Museum stand zu diesem Zeitpunkt bereits und das Bode- wie auch das Pergamon-Museum wurden erst weit nach seinem Tode gebaut.
Fotos und Text: Burkhard Klein