Mercedes-Benz GN 02 (O 530 G, Citaro)
(Gelenkbus in Niederflurbauweise)
Anlässlich der Modernisierung des Fuhrparks gelangten in den Jahren 2003 und 2004 neben 35 Fahrzeugen vom Typ MAN NG 313 (MAN A23) auch 37 Fahrzeuge der Bauart O 530 G (Citaro-Gelenkbus) zur BVG, denen die Wagennummer 4051 - 4087 zugewiesen wurden.
Trotz der für Berliner Verhältnisse geringen Fahrzeugzahl dauerte es immerhin 9 Monate, bis nach der Erstzulassung des ersten BVG-Wagens (4051) dieses Typs für den Liniendienst im September 2003, mit Wagen 4087 im Mai des Jahres 2004 auch der letzte Bus dieser Bauart in Dienst gestellt werden konnte.
Für diese Verzögerungen gibt es jedoch einfache Erklärungen: Bei dem Wagen 4051 handelt es sich um einen »auf Halde« gebauten Vorführwagen in BVG-Ausführung, der der BVG ab September 2003 zunächst für die Dauer eines Jahres zur Erprobung zur Verfügung gestellt worden ist. Nach Ablauf der Erprobungszeit zum 30. September 2004 ist das Fahrzeug zunächst an den Hersteller Evobus zurückgegeben worden, um wenige Wochen später endgültig von der BVG übernommen und unter der gleichen Wagennummer wieder in Dienst gestellt zu werden. Streng genommen handelt es sich bei dem späteren Wagen 4051 jedoch um keinen Neuwagen, denn vor der Erprobung durch die BVG ist der Bus für kurze Zeit auf dem Flughafen Frankfurt/Main als Vorfeldbus im Einsatz gewesen. Da es sich bei einem Flughafengelände nicht um öffentliches Straßenland handelt, konnte der Bus dort auch ohne amtliche Zulassung eingesetzt werden.
Bei der zeitgleich zur Erprobung des Wagens 4051 anlaufenden Auslieferung der 36 von der BVG bestellten Serienfahrzeuge ab Oktober 2003 wurden der numerisch erste und numerische letzte Wagen (also 4052 und 4087) werkseitig mit einer den Fahrerplatz vom Fahrgastraum trennenden Kabine versehen. Grund für diese Erprobung waren die sich zu dieser Zeit häufenden Übergriffe gewaltbereiter Fahrgäste auf das Fahrpersonal. Um auch Fahrern anderer Betriebshöfe die Möglichkeit zu geben, praktische Erfahrungen mit der Fahrerkabine zu machen, ist insbesondere der Wagen 4052 auch an andere Betriebshöfe verliehen worden und gelangte so auch außerhalb seines eigentlichen Einzugsgebietes in den Liniendienst. Aufgrund einer zum 1. Januar 2005 in Kraft getretenen EU-Verordnung, wonach mit einer Fahrerkabine versehene Busse über eine gesonderte Ausstiegstür auf der Fahrerseite verfügen müssen, sind die Fahrerkabinen in beiden Bussen Ende 2004 wieder ausgebaut worden.
Die mit einem 299 PS-Motor und einem Voith-Getriebe, Klimaanlage, Videoüberwachung, und Klapprampen an der ersten und mittleren Tür ausgestatteten Busse verfügen über Innenschwenktüren im Einstiegbereich und Schwenkschiebetüren im Ausstiegbereich sowie im Nachläufer und wurden bei Indienststellung den Betriebshöfen Lichtenberg (4051, 4075 - 4087), Spandau (4052 - 4064) und Indira-Gandhi-Straße (4065 - 4074) zugewiesen.
In Folge eines Kennzeichendiebstahls ist der Wagen 4051 im Januar 2005 in 4050 umgezeichnet worden. Der Wagen 4084 fiel am 10. Juli 2010 in Spandau beim Einsatz auf der Linie 337 einem Motorbrand zum Opfer, in dessen Folge das Fahrzeug vollständig zerstört wurde.
Zuwachs in Form von vier gebraucht beschafften O530G kam im April 2014 in Form von vier Gelenkbussen des Baujahrs 2001, die zuvor bei der Stuttgarter Straßenbahn im Dienst standen. Mit den Nummer 4045 bis 4048 wurden sie vor den BVG-Neubeschaffungen eingereiht. Sie wurden neben elf Volvo B7LA/Berkhof Gelenkbussen gekauft, um für Schienenersatzverkehr Verwendung zu finden. Wurden die Dot-Matrix-Anzeigen zuerst mit Folien überklebt, die das generische Ziel "BVG Ersatzverkehr" zeigten, erhielten die vier Wagen bereits im Mai 2014 Betriebsfunk und Atron-Fahrscheindrucker, und auch die Ansteuerung der Zielanzeigen funktioniert nun.
Wagennummer SSB | Wagennummer BVG | Zugang BVG | |
7037 | 4045 | April 2014 | |
7040 | 4046 | April 2014 | |
7041 | 4047 | April 2014 | |
7044 | 4048 | April 2014 |
Text: Christian Neuhaus